Organisation
Geschichte
Statuten |
Der Schachklub Rapperswil-Jona
von 1918 bis 1998
Präsidenten
des Schachklubs Rapperswil-Jona
Spiellokale
des Schachklubs Rapperswil-Jona
Die
Klubgründung 1918
Die
Gründungsversammlung vom 26. Dezember 1918
Von 1919
bis 1929
1929 bis
1939
Kriegs- und
Nachkriegsjahre von 1939 bis 1949
Die Aera
Dr. E. A. Gmür beginnt
1950 bis
1959 Periode schachlicher Grossveranstaltungen
1960 bis
1970
Der Schachklub
Rapperswil im Jubiläumsjahr 1968
1970 bis
1990
1990 bis
1998
Der Klub
im Jubiläumsjahr 1998
Ins neue Jahrtausend
Das schwarze Jahr 2007
Zum 90. Geburtstag
Präsidentenwechsel 2010
Präsidenten des Schachklubs Rapperswil
(soweit sie aus der Chronik zu entnehmen sind)
Carl Helbling (Ratsschreiber) 1918
Albert Zimmermann (Bahnhofinspektor) 1920
Albert Kneubühler (Professor) 1945
Alfred Wilhelm (Bahnhofinspektor) 1949
Oswald Selmpert (Lehrer) 1953
Max Müller 1955
Dr. Albert Schlumpf 1958
Hans Walder (Vers.Kaufmann) 1959
Dr. Edwin A. Gmür (Rechtsanwalt) 1962
Konrad Kummer (Bauingenieur)1966
Walter Hofstetter (Kaufmann) 1971
Jan Ungermann (Physiker) 1988
Xaver Gsell (Techniker) 1996
Markus Rhyner 2010
[an den Anfang]
Spiellokale des Schachklubs Rapperswil
(soweit sie uns bekannt sind)
1918 - 1921 Hotel Schwanen, Rapperswil
1921 - 1926 Hotel Du Lac, Rapperswil
1916 - 1927 Hotel Hirschen, Rapperswil
1927 - 1931 Rathaus, Rapperswil
1931 - 1939 Hotel Hirschen, Rapperswil
1940 - 1943 Gasthaus zum Schlüssel, Jona
1943 - 1966 Hotel Hirschen, Rapperswil
1966 - 1987 Hotel Schiff, Rapperswil
1987 - 1988 Hotel Freihof, Rapperswil
seit 1988 Oekonomiegebäude der Kath. Kirchenverwaltung
Rapperswil
seit 1993 grosse Anlässe im Rest. Krone und
ab 1998 auch im Neuhof 9 in Jona
[an den Anfang]
Die Klubgründung 1918
Schon lange vor der eigentlichen Klubgründung
wurde der damalige Chronist durch den in Jona amtierenden
Pfarrer Johann Nagel in die Geheimnisse des Schachspiels
eingeweiht.
Pfarrer Nagel hatte sich die lobenswerte Mühe
genommen, an Sonntagnachmittagen den sich einfindenden
Jünglingen allerlei Spiele, darunter auch
das Schachspiel, beizubringen. Doch zu einem geregelten
Spielbetrieb kam es nicht, das Jassen war damals
schon Trumpf.
Die Aktivdienstzeit des Ersten Weltkrieges mag
dazu beigetragen haben, dass sich die Zahl der
Schachfreunde vermehrt hatte. Es brauchte nur noch
die Initiative eines Mannes, um die Anhänger
dieses edlen Spieles zu einer Gemeinschaft zu vereinen.
Im damaligen Lokalhistoriker und Ratsschreiber
Carl Helbling war ein feinsinniger wie begeisterter
Schachspieler bereit, diese Aufgabe zu erfüllen.
Sorgfältig und gründlich wurden die Vorbereitungen
von Carl Helbling an die Hand genommen.
[an den Anfang]
Die Gründungsversammlung
vom 26. Dezember 1918
An der Gründungsversammlung, die im Hotel
Schwanen in Rapperswil abgehalten wurde, haben
laut Versammlungsprotokoll teilgenommen: Franz
Dormann (Kaufmann); Josef Fach (Briefträger);
Heinrich Gut-Treichler (Bahnhofadjunkt); Carl Helbling
(Ratsschreiber); Julius Helbling (Provisor); Rudolf
Knie (Artist); Josef Klinkert (Bankbeamter); Eduard
Maurer (Bahnbeamter); Emil Morger (Bäcker);
Albert Messmer (Betriebsleiter); Hans Schärer
(Fabrikant); August Schenk (Kaufmann); Hans Schoch
(Kaufmann); Dr. med. Emil Streuli (Arzt).
Die Herren Hermann Blöchlinger (Depothalter);
Rudolf Dähler (Prokurist); Alfred Krähenmann
(Fabrikant); Oswald Sempert (Lehrer) und Albert
Zimmermann (Bahnhofinspektor) hatten sich mit der
Zusicherung des Beitrittes entschuldigt.
Ratsschreiber Carl Helbling hatte auf die Gründungsversammlung
einen Statutenentwurf vorbereitet, der ohne Abänderung
einstimmig angenommen wurde.
Danach wurde bestimmt, dass sich der Verein "Schachklub
Rapperswil" nennen sollte. Der Beitritt
zum Schweizerischen Schachverein wurde beschlossen
und der Jahresbeitrag auf 5 Franken und die Eintrittsgebühr
auf 2 Franken festgesetzt.
Zum ersten Präsidenten wurde Carl Helbling,
als Aktuar Heinrich Gut-Treichler und als Kassier
Hans Schärer ernannt.
Als Spieltage beliebten der Donnerstag- und Samstagabend
und der Sonntagnachmittag.
Auf Antrag von Rudolf Knie wurde beschlossen, dass
im Klublokal nicht um Geld gespielt werden dürfe,
es sei denn, der Einsatz wäre für die
Vereinskasse bestimmt. Ein Blitzturnier mit Hans
Schärer als Sieger beendete diese denkwürdige
Versammlung.
[an den Anfang]
Von 1919 bis 1929
Nach der Gründung des Vereins entfaltete die
Kommission in allen Sparten des Schachspiels eine
lebhafte Tätigkeit.
Schon am 28. Dezember 1918 wurde in einem Schreiben
an den Zentralpräsidenten das Gesuch um Aufnahme
in den Schweizerischen Schachverein gestellt.
Die Lokalpresse und die "Neue Zürcher
Zeitung" orientierten die Bevölkerung
von der Gründung des Schachklubs Rapperswil.
Auch die persönliche Werbung wurde eifrig
betrieben. Das erste Mitgliederverzeichnis vom
Frühjahr 1919 zählte bereits 27 Mitglieder,
darunter auch Pfarrer Jakob Eigenmann, von 1912
- 1923 Pfarrer in Busskirch.
Die Anschaffung einer Schachbibliothek wurde als
eine dringliche Aufgabe erachtet. Schon nach wenigen
Monaten waren 33 Werke vorhanden. Vom Schweizerischen
Schachbund wurde der Ankauf von 15 Jahrgängen
der Schweizerischen Schachzeitung 1901 bis 1915
getätigt. Aus der geführten Korrespondenz
ist ersichtlich, dass der Preis hierfür von
Fr. 60.- in zwei Jahresraten entrichtet wurde,
weil das Geld in der Kasse für eine einmalige
Zahlung nicht reichte.
Zwecks Feststellung der Spielstärke der einzelnen
Mitglieder beschloss die Generalversammlung vom
2. Februar 1919 das erste interne Vereinsturnier.
Es nahmen daran 15 Mitglieder teil, die bis Ende
April das Turnier vollrundig austrugen. Sieger
mit 13 Punkten aus 14 Partien wurde Oswald Sempert,
gefolgt von Xaver Zwick mit 11.5 Punkten. Hermann
Blöchlinger und Hans Schärer erreichten
10 Punkte.
An der erwähnten Versammlung wurde auch die
Abhaltung eines Schachtheoriekurses beschlossen,
der von Ratsschreiber Carl Helbling geleitet wurde
und laut Protokoll sehr gut besucht war. Ein Demonstrationsbrett
hiefür fertigte Malermeister Jens Möller
gratis an.
Im Frühjahr 1919 hatte sich auch im benachbarten
Rüti eine "Schachgesellschaft" gebildet.
Auf Antrag des Vorstandes beschloss man, mit dieser
Nachbargesellschaft ein Freundschaftstreffen in
die Wege zu leiten. Um die Formalitäten eines
solchen Turnieres zu erfahren, wurde Pfarrer Thommen,
Präsident der angesehenen Schachgesellschaft
Zürich, und der Schweizer Meister Dr. E. Voellmy
aus Basel um Rat gebeten.
Am 15. Juni 1919 traf man sich um zwei Uhr im Klublokal
Schwanen, wo um 2.15 Uhr der Abmarsch nach Rüti
unternommen wurde.
Diese erfreuliche Betriebsamkeit nach der Gründungsversammlung
wurde indessen um die Jahreswende 1919/20 jäh
unterbrochen. Nach kaum einjähriger Präsidialzeit
verschied nach kurzer Krankheit der eigentliche
Initiant und Gründer des Vereins, Ratschreiber
Carl Helbling. Der Verlust dieses Mannes traf den
im Aufbau begriffenen Klub schwer, zumal kurze
Zeit darauf auch Hauptmann Schärer wegen Wegzug
von Rapperswil das Kassieramt niederlegte.
Glücklicherweise fanden sich aber Männer,
die bereit waren, das so verheissungsvoll begonnene
Werk weiterzuführen.
Die Generalversammlung vom 10. Februar 1920 wählte
einstimmig Albert Zimmermann zum neuen Präsidenten,
während Hans Schoch mit dem Kassieramt betraut
wurde. Als Vizepräsident und Aktuar verblieb
weiter Heinrich Gut-Treichler, der spätere
Vizeammann des Stadtrates.
In den folgenden Jahren wechselten schöne
Erfolge und rege Spieltätigkeit mit Zeiten
ausgesprochener Stagnation.
Selbst die Auflösung des Vereins wurde vom
Vorstand in den Jahren 1922/23 in Erwägung
gezogen. Es bedurfte der energischen Intervention
von Dr. med. E. Streuli und von Lehrer Oswald Sempert,
um das Vereinsschifflein wieder in ruhige Wasser
zu steuern.
Bemerkenswert aus jener Periode scheint uns noch
ein Antrag vom Emil Helbling zur Behandlung an
der Generalversammlung: "Der neu zu wählende
Vorstand soll sich mit der Frage befassen, ob die
zukünftigen Ziele die Herbeiziehung unterer
Volksschichten sein solle, um den Mitgliederbestand
zu vermehren und damit auch das Vereinsleben neu
zu wecken." Dieser Antrag wurde angenommen
und damit dem neuen Vorstand Auftrag erteilt, über
den Antrag zu beraten und einer innert drei Monaten
einzuberufenden Versammlung Bericht und Antrag
zu stellen.
[an den Anfang]
1929 bis 1939
1928 wurde Hans Fischer aus Jona (ein Schachschüler
von Oswald Sempert aus den Jahren 1920/21) in den
Klub aufgenommen.
Im Herbst 1930 waren einige Initianten daran, einen
Arbeiterschachklub Rapperswil zu gründen.
Eine solche Zersplitterung konnte durch eine Aussprache
glücklicherweise verhindert werden. Statt
in Rapperswil wurde dann in Rüti ein solcher
Verein gegründet, da dort die damalige Schachgesellschaft
sich wieder aufgelöst hatte.
Die freundschaftlichen Beziehungen zwischen Glarus
und Wald führten 1932 zur Gründung der
"Schachvereinigung an der Linth"
mit dem Zweck, gegen stärkere Vereine zum
Wettkampf anzutreten und der Elite in diesen Vereinen
Spielgelegenheit zu geben. Weil ein merklicher
Fortschritt im Turnierspiel festzustellen war,
schenkten die Schachfreunde an der Linth dem Schachklub
Rapperswil eine Schachuhr; sie war höchst
willkommen und lange Jahre die einzige im Besitz
des Vereins.
Im Herbst 1933 lud der Schachklub St. Gallen zur
ersten kantonalen Schachmeisterschaft ein. Aus
Rapperswil beteiligte sich in der Meisterklasse
Hans Fischer - er siegte und wurde damit
erster Kantonalmeister.
Der prächtige Verlauf dieser ersten Kantonal-Meisterschaft
führte im Jahre 1934 zur Gründung des
St. Gallisch-Appenzellischen Schachverbandes, dem
auch Rapperswil im Jahre 1935 beitrat. Eine spielstarke
und spielfreudig Gruppe aus Wald hatten sich im
Jahre 1934 zum Beitritt in den Schachklub Rapperswil
entschlossen, womit die Turniermannschaft von Rapperswil
eine wesentliche Stärkung erfuhr.
Von nun an fand man die Rapperswiler in den vorderen
Rängen der Verbandsturniere, und 1938 gelang
ihnen der Sieg in der kantonalen Gruppenmeisterschaft.
1938 trat der Klub auch dem Zürichsee-Schachverband
bei und stellte in Hans Fischer den ersten Verbandspräsidenten
und den ersten Verbandsmeister.
Unsere Betrachtungen haben uns in eine Zeit begleitet,
wo die Mächtigen und Verantwortlichen dieser
Welt ihre Heere zu einer schrecklichen Schachpartie
bereitstellten.
[an den Anfang]
Kriegs- und Nachkriegsjahre von
1939 bis 1949
Der Ausbruch des Zweiten Weltkrieges am 1. September
1939 und als Folge die lange Aktivdienstzeit wirkten
sich lähmend auf die Vereinstätigkeit
aus.
Eine Bestandesaufnahme über Spielmaterial
und Bibliothek wurde vorgenommen und beschlossen,
die Spielabende weiterzuführen.
Die militärische Einquartierung im Klublokal
und die unkontrollierte Abgabe von Spielmaterial
an das Militär durch die neue Pächterfamilie
führte bald zu unhaltbaren Zuständen.
Gegen Ende 1939 sah sich der Vorstand gezwungen,
vorübergehend das Spiellokal in den "Gasthof
zum Schlüssel" in Jona zu verlegen, wo
der Verein für drei Jahre bei den Geschwistern
Müller gastfreundlich Unterkunft fand.
Der Sanktgallische wie der Zürichsee-Verband
hatten ihre Tätigkeiten eingestellt oder reduziert.
Im Klub selbst aber wurde noch regelmässig
gespielt. 1945 trat Professor Albert Kneubühler
als Präsident an die Spitze des Vereins. Inzwischen
war der Klub in die altvertraute Bündnerstube
des Hotels Hirschen in Rapperswil zurückgekehrt,
wo sich bald wieder ein reger Schachbetrieb entwickelte.
[an den Anfang]
Die Aera Dr. E. A. Gmür
beginnt
An der Generalversammlung vom 24. Januar 1948 wurde
Dr. E. A. Gmür in den Klub aufgenommen.
Damals ahnte wohl niemand, dass dieser, dynamisch
dem Kampfschach ergebene, Schachidealist die Geschicke
des Schachklubs Rapperswil für die nächsten
Jahre weitgehend gestalten sollte.
Das Jahr 1949 brachte dem Klub einige schöne
Erfolge. Rapperswil gewann das Gruppenturnier des
Zürichsee-Verbandes, ein Wettkampf Chur Rapperswil
endete zu Gunsten von Rapperswil mit 11 gegen 19
Punkten. Zum zweiten Mal siegte der Klub in der
stärksten Klasse der St. Gallisch-Appenzellischen
Gruppenmeisterschaft, ohne eine einzige Verlustpartie.
Im Emil-Brunner-Problem-Gedenkturnier belegte Prof.
A. Kneubühler, unterstützt von Konrad
Kummer, nur knapp hinter Josef Kupper den 2. Rang.
Das Mitgliederverzeichnis von Ende 1949 weist 35
AktivMitglieder aus.
[an den Anfang]
1950 bis 1959 Periode schachlicher
Grossveranstaltungen
Die Jahre 1950 bis 1959 dürfen zweifellos
als die erfolgreichsten in der wechselhaften Geschichte
des Schachklubs Rapperswil genannt werden.
Dr. Edwin Gmür und Prof. Albert Kneubühler
leiteten den Kurs für Anfänger und Fortgeschrittene.
Winterturniere mit 20 bis 30 Teilnehmern wurden
ohne Absenzen fertig gespielt.
Der Mitgliederbestand nahm zu. Junge, vorwärtsstrebende
Turnierspieler traten unserem Klub bei, so Otto
Marthaler, Dr. Menzel, Dr. Jenny, Dr. Th. Gut.
Die kantonale Einzelmeisterschaft errang zum dritten
Male Hans Fischer, ein Jahr später Dr. E.
A. Gmür.
Am 2. Juli 1950 traten die starken Schachverbände
Luzern-Innerschweiz gegen den St. Gallisch-Appenzellischen
Schachverband in Rapperswil an 46 Brettern zum
Kampfe an. Die Ostschweizer siegten mit 26.5 zu
19.5 Punkten.
Ein weiterer Wettkampf in Rapperswil zwischen dem
Schachverband der Stadt Zürich und dem St.
Gallischen Schachverband endete mit 25.5 zu 14.5
Punkten zu Gunsten der Zürcher.
Solche Wettkämpfe, die immer sorgfältig
organisiert waren, machten den Schachklub Rapperswil
weitherum bekannt und brachten ihm neue Freunde.
Dies zeigte sich auch in der Simultanvorstellung
des russischen Grossmeisters Alexander Kotov aus
Moskau am 25. Oktober 1953 in Rapperswil. Für
die 40 Bretter meldete sich fast die doppelte Zahl,
und eine grosse Zuschauermenge verfolgt das Spiel
des Russen.
1954 beteiligte sich der Schachklub Rapperswil
zum ersten Male in der 2. Kategorie der Schweizerischen
Mannschaftsmeisterschaft und belegte hinter der
ersten Mannschaft von Winterthur den 2. Platz.
Zielstrebig hatte Dr. E. A. Gmür die Uebernahme
des 56. Schachturnieres 1955 für Rapperswil
vorbereitet. Vom 7. bis 16. Oktober 1955 stand
Rapperswil ganz im Banne dieser gut organisierten,
mit einer Rekordbeteiligung durchgeführten
Landesmeisterschaft. Rapperswil stand für
einmal im Brennpunkt des schachlichen Geschehens
in der Schweiz. (Einzelheiten dieses prächtigen
Turnieres finden Sie im ausführlichen Turnierbericht
in der Nr. 11 der Schweizerischen Schachzeitung
von 1955.)
Im Rahmen der "Rapperswiler Schachwoche"
wurde erstmals ein kleines internationales Turnier
mit der französischen Meisterin Mme Chaudé
de Silans aus Paris und E. J. Diemer aus Deutschland
als Teilnehmer veranstaltet.
Im Jahre 1956 gelang dem Klub der Sieg in der 2.
Kategorie der Schweizerischen Mannschaftsmeisterschaft.
Das folgende Ausscheidungspiel um den Aufstieg
in die erste Klasse gegen die erste Mannschaft
des Schachklubs Bern blieb mit 4:4 unentschieden.
Auch der 2. Wettkampf mit dem gleichen Gegner eine
Woche später endete mit dem gleichen Resultat.
Das nach Reglement vorgesehene Los entschied dann
zu Gunsten von Bern.
Am 19. März 1956 gab der ungarische internationale
Meister Ernö Gereben an 10 Brettern eine Uhrensimultan
gegen starke Spieler des Klubs. Resultat: 8 Siege,
2 Remis. Einen Tag später an 45 Brettern Simultan.
Resultat 39 Siege, 3 Remis, 3 Niederlagen.
1957 war Rapperswil Sieger in der Zürichsee-Meisterschaft.
Dr. E. A. Gmür erkämpfte sich am Schweizerischen
Schachturnier in Lugano 1959 den Aufstieg in die
Meisterklasse.
Im Januar 1959 waren die jugoslawischen GM Gligoric
und Dr. Trifunovic in Rapperswil zu Gast.
Zum Abschluss dieser erfolgreichen Periode sei
noch die 4. Schweizerische Jugendschachmeisterschaft
erwähnt, die vom 9. bis 16 August 1959 im
Hotel Schwanen in Rapperswil durchgeführt
wurde (SSZ Nr. 8 von 1959).
Ein kurzer Ausschnitt daraus sei hier festgehalten:
Rapperswil darf neben seiner wappenbedingten Bezeichnung
als Rosenstadt offiziös auch den Titel der
"Wiege der Schweizerischen Jugendschachmeisterschaft"
für sich in Anspruch nehmen."
Tatsächlich ist der Initiant im Schatten unseres
nationalen Schachturnieres auf den Gedanken der
Einführung der offiziellen Jugendmeisterschaft
gekommen. Das Rapperswiler Jugendtreffen hatte
bestätigt, dass guter Nachwuchs vorhanden
war, dass aber ein in unregelmässigen Abständen
stattfindendes Schülerturnier nicht zu befriedigen
vermochte. Der Gedanke einer Jugendschachmeisterschaft
wurde in Rapperswil nicht nur geboren, sondern
bereits tüchtig in der Wiege geschaukelt,
in der Folge von der neuen schweizerischen Jugendschachkommision
und hierauf vom Zentralvorstand des Schweizerischen
Schachverbandes verständnisvoll übernommen
und schon im folgenden Jahr verwirklicht.
Mit dieser für den Schachklub Rapperswil ehrenvollen
Anerkennung seiner richtungsweisenden Tätigkeit
im Sektor Jugendschach wollen wir diesen ruhm-
und zweifellos auch erfolgreichsten Zeitabschnitt
beenden.
[an den Anfang]
1960 bis 1970
Die Auswirkungen der vorangegangenen Erfolgsperiode
erstreckten sich bis weit in das Jahrzehnt. Dies
zeigte sich auch im Mitgliederbestand des Vereins
am 30. September 1960. Neben 61 AktivMitgliedern
haben über 150 Schachfreunde die Tätigkeit
der Kommision finanziell unterstützt und damit
bewiesen, dass sich das edle Spiel der 64 Felder
auch in unserer Gegend einer lebhaften Sympathie
erfreute.
1960 wurde die 4. Runde des internationalen Nimzowitsch-Gedenkturnieres,
das Ende Juli 1960 in Zürich stattfand, in
Rapperswil ausgetragen.
Der im Jahre 1963 erstmals vom Schweizerischen
Schachverein ausgeschriebene "Team Cup",
an dem sich 46 Mannschaften beteiligten, wurde
eine Beute der Rapperswiler; ihre Mannschaft, bestehend
aus Dr. Martin Bäbler, Hans Fischer, Dr. E.
A. Gmür und Hans Martin, gewann ohne eine
Verlustpartie alle Begegnungen.
Gegen Ende des Jahres 1965 war Rapperswil noch
einmal Mittelpunkt des schachlichen Geschehens
in der Schweiz. Die Ländermannschaften Schweiz
B und Spanien B trafen sich unter dem Patronat
von Stadtammann W. Bölsterli zu einem vierrundigen
Wettkampf.
In der Schweizer Mannschaft spielten die Rapperswiler
Otto Marthaler und Hans Martin mit gutem Erfolg.
Die Schweizerische Schachzeitung würdigte
die Organisation dieses Treffens mit den Worten:
"Den rührigen Rapperswiler Schachfreunden
gilt unser herzlichster Dank. Sie betreuten den
Wettkampf mit versierten Funktionären und
umgaben die Veranstaltung mit Intimität und
Gemütlichkeit.
Eine besonderes Lob gilt der Herrichtung der beiden
hervorragenden Turnierlokale, dem Rathaussaal und
dem Grünen Saal im Schwanen."
Auch in den Jahren 1966 und 1967 konnte der Klub
noch Erfolge verzeichnen. Er siegte an der Gruppenmeisterschaft
des Säntisverbandes, der die Kantone St. Gallen,
Appenzell, Glarus, Graubünden und das Fürstentum
Liechtenstein umfasst.
Im Jubiläumsjahr 1968 siegte der Verein in
der 2. Kategorie der Schweizerischen Mannschaftmeisterschaft
und hatte wieder einmal um den Aufstieg in die
1. Kategorie anzutreten. Aber auch an den offiziellen
Spielabenden herrscht in allen Stärkeklassen
ein erfreulich lebhafter Spielbetrieb. Seit 1964
gibt es eine öffentlich ausgeschriebene "Stadtmeisterschaft"
und erstmals seit 1960 das öffentliche "Cup-Turnier
um den goldenen Elefanten".
[an den Anfang]
Der Schachklub Rapperswil im
Jubiläumsjahr 1968
Vorstand: Präsident: Konrad Kummer
(Bautechniker), Rapperswil; Vizepräsident:
Hans Figi (Ingenieur und Fabrikant), Rapperswil;
Kassier: Emil Bäumle (Pfarrer), Hombrechtikon;
Aktuar: Niklaus Knebl (Kontrolleur), Rapperswil;
Turnierleiter: Adolf Spruit (Bautechniker), Schmerikon;
Edwin Ebnöther (Coiffeurmeister), Rapperswil;
Beisitzer: Arthur Bühlmann (Zugführer)
und Hanspeter Keller, beide Rapperswil.
Revisoren: Hans Walder (Generalgentur) und Eugen
Hutterli (Bauführer), beide Rapperswil.
Technische Kommission: Hans Martin, Zürich;
Adolf Spruit, Schmerikon, und Hans Fischer (Werkmeister)
Jona.
Mitgliederbestand: 3 EhrenMitglieder, 52 AktivMitglieder,
115 Schachfreunde und Gönner.
In den folgenden Jahren war die Stadtmeisterschaft
das zentrale Turnier im Klub. Bis zu 70 Spieler,
die in 4 Kategorien eingeteilt wurden, nahmen über
die Wintermonate an diesem Turnier teil.
[an den Anfang]
1970 bis 1990
1971 wurde Walter Hofstetter zum Klubpräsidenten
gewählt.
Bobby Fischer wurde 1972 Weltmeister, und die Mitgliederzahl
stieg erneut an.
Der Klubname wurde in Rapperswil-Jona abgeändert,
und bis in die achtziger Jahre stand die Stadtmeisterschaft
mit über 70 Teilnehmern im Vordergrund des
Klubgeschehens.
Zur Aufbesserung der Klubfinanzen wurde zweimal
anstelle von Schach Lotto gespielt, was die Klubfinanzen
auf eine sehr solide Basis brachte, die bis in
die heutigen Tage anhält.
In den achziger Jahren setzte ein schleichender
Mitgliederschwund, verbunden mit weniger Teilnehmer
an den jährlichen Stadtmeisterschaften, ein,
der sich langsam, aber unaufhaltsam fortsetzte.
1987 musste der Klub das ideale Spiellokal, das
Rest. Schiff verlassen, und gewaltige Veränderungen
nahmen seinen Anfang.
Der Spielabend musste von Dienstag auf Mittwoch
gelegt werden, Walter Hofstetter trat als Präsident
zurück, im neuen, wesentlich kleineren Spiellokal
fanden sich viele Mitglieder nicht mehr zurecht
und eine mehrjährige Phase der Stagnation
im Klubleben begann.
[an den Anfang]
1990 bis 1998
Im Jahre 1992 wurde auf Initiative von Präsident
Jan Ungermann eine Schachwoche im Einkaufszentrum
Sonnenhof in Rapperswil beschlossen und X. Gsell
zum Kassier und Spielleiter gewählt.
Diese Entschlüsse waren der Beginn einer erneuten,
bis heute andauernden erfolgreichen Klubentwicklung.
Nach der Sonnenhof-Woche wurde das Jubiläumsturnier
zum 75jährigen Bestehen des Klubs organisiert,
wo 54 Teilnehmer begrüsst werden konnten.
Die aus diesem Jubiläumsturnier entstandenen
Herbstturniere in den Jahren 94 und 95 waren mit
Bar- und Naturalpreisen für Schachspieler
aus allen Regionen der Schweiz attraktiv, und die
traditionelle Stadtmeisterschaft konnte ebenfalls
eine Spielerzunahme verzeichnen.
Das Pizzaturnier wurde erstmals 1994 organisiert,
wo vorwiegend junge Spieler und NeuMitglieder zum
Jahresanfang nach dem Turnier mit einer Pizza begrüsst
werden, das Jahresturnier wurde als Pflichtrunde
eingeführt, und Turnierbesuche werden gemeinsam
organisiert.
Im Mai 95 erschien die erste Ausgabe der Klubschrift
SK-Info, die alljährlich 5-6 Mal erscheint
und über interessante Klubereignisse und Probleme
sowie über die SpielResultate der Mannschaften
informiert.
Die SK-Infos werden von X. Gsell bearbeitet und
in einer Auflage von ca. 110 Stk. an Mitglieder
und Klubfreunde verschickt.
1996 wurde Xaver Gsell zum Präsidenten
des Schachklubs Rapperswil-Jona gewählt, der
bereits in den vergangenen Jahren die Spielorganisation
innehatte und bereits alle Schach- und Klubanlässe
organisierte sowie die Wege des Klubs weitgehend
bestimmte.
1997 organisierte der Schachklub Rapperswil-Jona
eine Junioren und Schüler Gruppenmeisterschaft,
bei der 12 Gruppen mit je 4 Spielern (48 Junioren
und Schüler), die nach "Schweizer System"
gepaart wurden, einen erfreulichen Schach-Turniertag
erleben konnten.
Mit einem jährlichen Zuwachs von durchschnittlich
ca. 6 Mitgliedern konnte sich der Mitgliederstand
in den Jahren seit 1993 wieder auf 54 aktive Schachspieler
erholen. Junioren und vor allem Schüler werden
seit 1995 in Gruppen von Thomas Gsell in Schachtheorie
und Praxis geschult, und die Mannschaften können
wieder mit genügend Spielern besetzt werden.
Erstmals wurde 1997 die Schweizerische Gruppenmeisterschaft
und die Schweizerische Mannschaftsmeisterschaft
mit je 3 Mannschaften am Samstagnachmittag gespielt.
Für die Zürichsee-Mannschaftsmeisterschaft
sind ebenfalls 3 Mannschaften im Rennen.
[an den Anfang]
Der Klub im Jubiläumsjahr
1998
Vorstand:
Präsident: Xaver Gsell; Vizepräsident: Sepp Sidler; Kassier: Sandro Knaus; Aktuar: Edi Fringeli; Beisitzer: Michel Gübeli; Dragan Sibalic; Walter Rhiner; Karl Reichenbach;
Revisoren: Theodor Schulthess; Albert Gübeli;
Mitgliederbestand: 2 Ehrenmitglieder; 54 Aktivmitglieder; 8 Passivmitglieder;
20 Schüler und Junioren;
Für die Mitglieder des Schachklubs Rapperswil-Jona wurden zum 80. Geburtstag verschiedene Schachanlässe organisiert.
Das Pizzaturnier,
die 3. Runde der Zürichsee-Einzelmeisterschaft,
der Schlusstag für die Stadtmeisterschaft,
und am 22. August trafen sich die Schachspieler der Schachverbände vom Zürichsee und Zürcher Oberland zu einem Freundschaftstreffen in Rapperswil-Jona.
Das Jubiläumsturnier im Herbst wurde auf einen Sonntag, den 25. Oktober, gelegt, und für die 1. Mannschaft erhoffte sich die Klubleitung ein kleines Geburtstagsgeschenk in Form des Aufstiegs in die 2. Liga SMM. Mit viel Glück und hohem Spielereinsatz ging dieser Wunsch in Erfüllung.
In einem dramatischen Punkterennen mit dem SK Thalwil konnte sich RJ 1 mit einem halben Brettpunkt mehr in die Aufstiegsrunde begeben, die gegen den Gruppensieger Reti an Dramatik nicht überboten werden konnte.
Mit dem 3:3-Ergebnis und der Brettwertung (vordere Bretter geben mehr Punkte) in den Aufstiegsrunden konnte der Aufstieg aufgrund der 3 Siege an den ersten Brettern erfolgen.
[an den Anfang]
Ins neue Jahrtausend
Für die Zukunft ist der SKRJ gerüstet. Die Mitgliederzahl steigt von Jahr zu Jahr leicht und stetig an, die Spielstärke nimmt bei vielen Spielern stark zu und es herrscht auch ein überaus aktiver Spielbetrieb. Klubabende sind durchschnittlich gut besucht, was dafür Ausdruck ist, dass unsere Mitglieder sich gerne im Klublokal treffen.
Die darauf folgenden Jahre
waren davon geprägt, die erreichten Erfolge bei den Turnieren wie der SMM, SGM und der Stadtmeisterschaft zu festigen und das Schachspiel in allen Belangen attraktiver zu gestalten.
Der langjährige Präsident und Ehrenmitglied Walter Hofstetter war im Jahre 2004 seit 45 Jahren Mitglied im Schachklub Rapperswil-Jona. Ihm zu Ehren veranstaltete der Klub zu seinem 70. Geburtstag ein Schnellschachturnier mit 7 Runden. Dieses Turnier war das letzte einer Reihe von Schnellschachturnieren, die der Klub organisierte. Wieder hatte sich im Laufe der Jahre Stagnation eingeschlichen. Das für die Nachwuchsförderung und Neumitglieder werbende Pizzaturnier verlor genauso an Attrakivität wie die Schnellschachturniere, deshalb wurden diese Turniere nicht mehr organisiert. Die Teilnehmerzahl der Stadtmeisterschaft stagnierte und die Besucher am Klubabend wurden ebenso schleichend weniger. Dennoch waren für die Mannschaftsspiele genügend Spieler vorhanden um bis ins Jahr 2008 an der Schweizerischen Mannschaftsmeister mit 3 Mannschaften teilzunehmen. Aus beruflichen Gründen konnten einige der starken Spieler der SMM Mannschaft in der 2. Liga nicht mehr eingesetzt werden, was natürlich den Abstieg in die 3. Liga bedeutete und der SKRJ die SMM nur noch mit zwei Mannschaften spielen konnte.
Im Jahre 2006 beschloss der Schweizerische Schachbund, die Schweizerische Gruppenmeisterschaft vorzuverlegen. Dadurch kamen die regionalen Turnier wie die Zürichsee-Mannschaftsmeisterschaft und die Rapperswiler Stadtmeisterschaft mit den Spielterminen in arge Bedrängnis. Deshalb wurde ab dem Jahre 2007 die Rapperswiler Stadtmeisterschaft wieder am Klubabend gespielt. Wegen dieser Abendspiele blieben die auswärtigen Teilnehmerweitestgehend fern und die Teilnehmerzahl an der Stadtmeisterschaft halbierte sich auf 20 Teilnehmer.
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Das schwarze Jahr 2007
Traurige Nachrichten erreichten uns mit dem Hinschied von Toni Reich, Ernst Eichhorn, Teddy Schulthess und unserem Ehrenmitglied und Ehrenpräsidenten Walter Hofstetter, der im Alter von 72 Jahren in seinen geliebten Glarner Bergen abstürzte und sich dabei tödliche Verletzungen zuzog.
Das Rosen Open zum 90. Geburtstag
Auf Initiative von Albi Gmür wurde im Jubiläumsjahr 2008 das erste in Rapperswil-Jona stattfindende international gewertete Schachturnier mit 5 Runden und 40 Teilnehmern am ersten Wochenende im Juli 08 durchgeführt. Im darauffolgenden Jahr 09 waren es 46 Teilnehmer, was Hoffnung für das Turnier weckte. Doch im Jahr 2010 sank die Teilnehmerzahl auf 29 Spieler ab.
Im Jahr 2009 gelang der SMM-Mannschaft RJ 2 ein Husarenstück. Sie ging als Gruppensieger ins Aufstiegsspiel und gewann dieses auch. Das bedeutete, dass im Jahr 2010 zwei SMM-Mannschaften in der 3. Liga spielten. Überraschenderweise erreichten in diesem Jahr 10 beide Mannschaften das Aufstiegsspiel, wobei RJ 1 sich gegen Winterthur behauptete und in die 2. Liga aufstieg. RJ 2 konnte sich gegen den übermächtigen Gegner Biasca in Biasca nicht durchsetzen und verblieb in der 3. Liga. [an den Anfang]
Präsidentenwechsel 2010
Im Frühjahr 2010 gab X.Gsell seinen definitven Rücktritt bekannt. An der GV vom 22. Sept. wurde Markus Rhyner der neue Präsident des SKRJ .
Als ersten Erfolg durfte er den Wieder-Aufstieg von RJ 1 in die zweite Liga der SMM erfahren.
Der neue Präsident war schon seit vielen Jahren im Vorstand als Kassier tätig und leitete die Schüler- und Nachwuchsförderung im Klub. Dank seinem jahrelangen Einsatz konnte das Schülerturnier im Albu-Ville und der Schach-Ferienpass alljährlich organisiert werde.
Rapperswil-Jona, 16.11.10
alt-Präsident: Xaver Gsell
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